Montag, 30. März 2015

Fadenmonster Stoffe und Nähzubehör - die ersten Schritte

Ganz nach dem Motto

Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum

habe ich in den letzten Monaten mein ganzes Leben umgekrempelt und mich entschieden, meinen größten Traum zu verwirklichen.

Schon als kleines Mädchen erzählte ich davon, wie ich später eine eigene Tankstelle haben würde, später wurde es eine eigene Tierarztpraxis, dann ein Zoofachgeschäft...die Branche wechselte je älter ich wurde, nur der grundlegende Wunsch etwas EIGENES zu haben blieb.

Als ich "erwachsen" wurde, absolvierte ich eine Ausbildung und war auch sehr glücklich mit meiner Festanstellung, Sicherheit und regelmäßiges Einkommen überzeugten mich die letzten Jahre, aber weiterhin schlummerte der Wunsch nach Selbstständigkeit in mir und wurde immer größer.

Als ich letztes Jahr dann das Nähen und dieses wunderbare Hobby für mich entdeckte, wurde die Vorstellung von dem "Was-will-ich-mein-Leben-lang-machen" immer fester. Oder besser gesagt stellte ich sehr eindeutig fest, dass ich meinen jetzigen Job definitiv nicht bis zur Rente machen möchte. Also wurde gegrübelt, wie kann ich mein Hobby zum Beruf machen und nach vielen, vielen Gesprächen mit meiner Familie und meinen engsten Vertrauten war Anfang des Jahres klar:

ICH ERÖFFNE EINEN STOFFLADEN!

Kaum war dieser Gedanke endlich ausgesprochen und die ersten Schritte in diese Richtung eingeleitet, gingen die Bauchschmerzen bezüglich meiner beruflichen Zukunftsaussichten weg und ich fühlte mich regelrecht befreit. Natürlich ist dieses Projekt mit ganz, ganz, ganz vielen Ängsten uns Sorgen verbunden, aber trotzdem fühlt es sich einfach so richtig an.

Die nächsten Wochen verbrachte ich bei Anwälten, Beratungsstellen, Ämtern und Kammern, so viele Informationen, dass mir regelrecht der Kopf rauchte und ich ziemlich erschlagen war von den vielen Dingen, an die man so denken muss. Als bekennende Checklisten-Süchtige versuchte ich aber einen Überblick zu behalten und ein wenig Struktur hinein zu bringen.

Nachdem das "Wie" für mich geklärt war, kam das große "Wo", also wurden die Immobilienportale unsicher gemacht und ein Besichtigungstermin folgte dem Anderen. Von sehr kleinen anfänglich gebackenen Brötchen, verfiel ich recht schnell in einen kleinen Größenwahn und befand mich kurz davor, einen viel zu teuren und auch gar nicht soooo tollen Laden zu nehmen, nur weil er so schön zentral in der Fußgängerzone war. Kurz vor Vertragsabschluss wurde mir aber zum Glück nochmal ordentlich der Kopf zurecht gerückt und meine Familie appellierte an meinen Verstand. Nach einem sehr tränenreichen Abend, an dem ich kurz davor war, dieses Projekt wieder einzustampfen, entschied ich mich dann aber vernünftigerweise gegen den Laden und vereinbarte am nächsten Tag ein neuen Besichtigungstermin für einen anderen Laden, der mehr in meiner Preisklasse liegt.

Mit Mama als Verstärkung guckte ich mir die Räumlichkeiten an. Zunächst noch sehr zurückhaltend wurde alles ausgemessen und grob geplant, ob das Objekt sich eignen würde. Die Begeisterung hielt sich noch etwas in Grenzen, da der Laden doch ein wenig renovierungsbedürftig ist.

Nach einer mehr oder weniger schlaflosen Nacht, bat ich aber dann doch um einen Termin zur Vertragsverhandlung. Das Gespräch war dann wirklich total toll und überzeugte mich entgültig von dem Laden.

Danach überschlugen sich die Ereignisse, innerhalb von einer Woche wurde die Kaution eingezahlt, der Vertrag unterzeichnet, die Gewerbeanmeldung erledigt und eine vorläufige Schlüsselübergabe gemacht. Und am Freitagnachmittag befand ich mich in voller Handwerkermontur auf meiner eigenen Baustelle und fing an Tapeten von den Wänden zuholen, Fliesen abzuschlagen, Türrahmen zu schleifen, Decken runter zu reissen und und und. Bis gestern abend rockten meine Freunde (gott bin ich dankbar, für diese Unterstützung!!!) und ich den Laden.

Aktuell sieht er dadurch eher schlimmer als besser aus, aber das gehört dazu und ich freue mich irgendwie, "meinem Baby" bei der Entwicklung zu meinem Traumladen wirklich Schritt für Schritt zu gucken zu können und vorallem ein Teil davon zu sein.

Bis zur geplanten Eröffnung (genauen Termin gebe ich noch bekannt) sind es nur noch wenige Wochen und ich bin quasi 24 Stunden dabei selbstständig zu werden. Was für ein Prozess!

Jetzt noch ein paar Fotos und dann geht es weiter - selbst und ständig (Ich trauere meinem pünktlichen Feierabend jetzt schon etwas hinter her)!

Noch etwas Laienhaft, aber dient ja auch eher der Abschirmung. Die richtige Folierung wird dann hoch professionell und hübsch :)
Auf in den Kampf!
Fliesen unter der Tapete???

Feinsäuberlich abmachen dachte ich mir so...


...und dann schlagen wir die Fliesen ab :)

Und hier sollen Stoffe rein? Jaaaa, es wird alles gaaaanz schön!






Sonntag, 15. März 2015

Das 4. Norddeutsche Nähtreffen



Zum vierten Mal haben wir uns an diesem Wochenende zusammen gefunden und fleißig genäht. Die Gruppe war aufgrund von Grippewelle und Schulferien um die Hälfte geschrumpft und so nähten nur 12 fleißige Bienchen vor sich hin...was definitiv zu einer angenehmeren Geräuschkulisse führte.

Samstag begann der Tag um 10.00 Uhr mit einem stärkenden Frühstück. Die belegten Brötchen wurden von Edeka Stoof (Süderquerweg 348, 21037 Hamburg) geliefert und ich bin sowohl vom Geschmack als auch der liebevollen Dekoration und dem tollen Lieferservice begeistert.
Tut mir leid, ist etwas unscharf :( Der Hunger ließ mich zittern ;)
Als große Überraschung stand auf jedem Tisch eine Tüte voll gepackt mit tollen Geschenken für jeden Teilnehmer! An dieser Stelle geht ein riesen großer Dank von uns allen an:



Ich hab eine bekommen :)
Was da wohl drin ist?




Daaaaanke!!!!
Leider war diesmal echt irgendwie der Wurm drin und eine Maschine nach der anderen beschloss den Dienst zu verweigern. Wir bauten auseinander, säuberten, ölten, wechselten Nadeln und fädelt gefühlte 100 Mal neu ein...aber keine Chance (Auch mein Baby hat es erwischt!) Also wird sich morgen der Nähpark über einige Anrufe freuen, da lustigerweise alle Maschinen von dort kamen.

Um trotzdem Ergebnisse zu bekommen, wurden die übrigen Maschinen im Schichtdienst benutzt und mit einigen Warteschlagen liefen die armen Ovis bis an ihre Belastungsgrenze.

Auch hier einen großen Dank an diese tollen Mädels, dass alle so hilfsbereit zusammen halten und es trotz aller Hindernisse und Hürden immer wieder zu einem tollen Wochenende machen!





Aus Angst zu verhungern, wird bei jedem Treffen viiiiel zu viel Essen vorbereitet, so dass es jedes Mal zu einem Festmahl wird mit einer super Auswahl. Am Sonntag wurde dann sogar gegrillt (die Helfer standen in der Kälte und grillten fleißig für uns).



Damit wir auch nicht an Unterzuckerung leiden, wurde wieder einiges an Kuchen und Muffins und Nachtisch hingestellt...unsere Hüften bedanken sich später...



Aufgrund des Stoffmarktes in Alsterdorf, waren wir am Sonntag noch vier weniger als am Samstag. Daher beschlossen wir bereits Samstag ein Abschluss bzw. Zwischenstands-Foto zu machen und wir waren ziemlich erstaunt wie viel da schon zusammen gekommen war...




Aber auch das entgültige Ergebnis am Sonntag konnte sich wirklich sehen lassen! So viel haben wir bisher noch nie geschafft. Als kleine Dekorationshelferin stand uns die kleine Tochter einer Teilnehmerin zur Verfügung :)



Nun aber zu meinen Ergebnissen:

My Cuddle Me von Schaumzucker in XXS aus Stoff von Alles-für-Selbermacher



Ella von Pattydoo in 32 mit großen Ausschnitt, Tailenband und weitem Rock  aus Stoff von Alles-für-Selbermacher



Martha von Milchmonster in 34 mit großem Ausschnitt und ohne Brustfalten aus Stoffen von Alles-für-Selbermacher



Letz Fetz von Rosile in 92 aus den Stoffen von Alles-für-Selbermacher


Zwischenstand, sieht das so gut aus?
Geburtstagsgeschenk für meinen kleinen Schatz endlich fertig :) Ein bisschen stolz bin ich ja :)

Achtung Paparazzis...

Nach 10 Stunden sinkt die Konzentration und die Geduld und die Laune leidet etwas ;)
 Ich freue mich schon sehr auf das nächste Treffen im Mai :)




Dienstag, 10. März 2015

Im "Eve"-Fieber...schickes für drunter!

Bei Facebook nähen seit einigen Tage (oder schon Wochen?) alle die Panty Eve nach dem Freebook von Pattydoo. Zuerst fand ich die noch ziemlich doof und irgendwie "unsexy", zumindest wenn dann die Reste vom Kinderjersey mit Rehmotiv oder Ähnlichem zu Pantys für erwachsene Frauen verarbeitet wurden. Eine bessere Verhütungsmethode gibt es eigentlich nicht...

Nachdem aber dann doch immer wieder der (die das?) ein oder andere "normale" zum Vorschein kam und sogar mit hübschem Spitzenwäschegummi gearbeitet wurde, war ich dann doch interessiert.

Das Schnittmuster erhaltet ihr hier, es ist ein Freebook also absoult kostenlos :)


Ich finde es ist irgendwie ganz süß und endlich muss sich "gemütlich" und "schick" nicht mehr unbedingt ausschließen. Es gehört zumindest nicht mit zu der "Ich habe Waschtag und nichts anderes mehr im Schrank"-Sorte.

Genäht habe ich die kleinste Größe, welche auch super passt und mit meiner Konfektionsgröße absolut übereinstimmt. 

Die tolle Schneidematte die ihr auf den Fotos seht, habe ich übrigens zum Geburtstag bekommen :) In meiner liebsten Lieblingsfarbe - schööön Mädchen Mädchen.

Sie ist gefühlt riiiiiiesig (60x90) und selbstheilend.  Auch einen Rollschneider habe ich dazu bekommen und nach anfänglichen Schwierigkeiten gebe ich beides nie wieder her :) Eine totale Arbeitserleichterung.

Den Rollschneider bekommt ihr bei Alles-für-Selbermacher, einfach hier klicken. Er ist super scharf und schneidet bei mir alles, von dickem Alpenfleece über Strick, bis zum dünnen Viskosejersey.

Die Schneidematte ist zur Zeit bei AfS ausverkauft, kommt aber bestimmt wieder ins Programm.

Am Wochenende haben wir wieder Nähtreffen und es werden bestimmt noch einige Eve´s folgen.

Da es bei Pattydoo auch gerade eine Panty-Party mit tollen Gewinnspiel gibt, geht dieser Post ganz schnell dahin :) 

 

Dienstag, 3. März 2015

Ausschnitt nähen - ganz einfach!



Hier zeige ich mal wie ich meinen Ausschnitt am liebsten mache. Da ich mit Bündchen irgendwie oft das Problem mit zu lang oder kurz oder eng oder labberig habe, nähe ich am liebsten nach dieser Variante.

 Und so gehts:

Du schneidest nach dem Schnittmuster deiner Wahl das Vor- und Rückteil zu. Dann nimmst du dir das Vorderteil und legst es vor dir hin.

Nun klappst du den Saum vom Ausschnitt ca. 1 cm nach innen und steckst es ordentlich fest.

Nun wird eine Naht gesetzt, ich nehme einen Geradstich mit 3.5 Stichlänge und führe das Füßchen am Rand knappkantig entlang, so wird die Naht gleichmäßig und ich nähe keine Schlangenlinien aber da man diese Naht später von aussen nicht mehr sieht ist es auch nicht sooo schlimm. 



 So sollte es jetzt aussehen:


Damit der Saum auch von innen schön aussieht, klappst du diesen erneut um 1 cm nach innen um und steckst wieder schön fest. Du kannst die gleichen Einstellungen wie bei der ersten Naht verwenden und nähst jetzt schön ordentlich an der Kante entlang. Diese Naht wirst du von aussen sehen, also wirklich ordentlich nähen!
 So sieht es von innen aus, zwei Nähte sind sichtbar.
 So sollte es jetzt von vorne aussehen, hier ist nur eine Naht sichtbar.




 Jetzt noch einmal schön drüber bügeln und das ganze mit dem Rückteil wiederholen. Nun wie in der Anleitung des Schnittmusters fortfahren und schon hat man ein tollen Abschluss am Hals.



 Ich nehme diese Variante vorallem bei Strickstoffen sehr gerne, weil ich Bündchen da ganz furchtbar finde. Viele meiner Teile nach dem Schnittmuster Lady Rockers wurden nach dieser Variante genäht.

5 Tage Barcelona - Die Flucht vor dem ewigen Grau

Bereits kurz nach der Geburt meines ältestenen kleinen Bruders hatten meine Mama und ich uns vorgenommen nur zu zweit weg zu fahren und ganz viel Mama-Tochter Zeit zu haben. 22 Jahre und einen weiteren Bruder später bekam ich dann zu Weihnachten einen Reisegutschein, ganz alleine mit meiner Mama. Die Aufregung war ziemlich groß, wohne ich ja jetzt bereits seit fünf Jahren mit meinem Freund zusammen und war auch genauso lange nicht mehr ohne ihn im Urlaub...mit sehr gemischten Gefühlen buchten wir also die Flüge -5 Tage Barcelona.

Und was soll ich sagen, es war unglaublich schön! Natürlich kann man um diese Jahreszeit keinen Strandurlaub machen oder im Sommerkleidchen und Sandalen durch die Stadt laufen, aber das Klima ist toll für einen Städtetrip. Es war die ganzen fünf Tage trocken und angenehm, so dass wir wahnsinnig viel unterwegs waren und die Stadt erkundet haben. Sooooo viel Kultur habe ich lange nicht mehr gehabt :)

Und wie man auf den Fotos sehen kann, hat die Sonne auch für ganz viel gute Laune gesorgt und mir einige Sommersprossen ins Gesicht gezaubert.
 


Aufgrund des Hobbys bereits schwergeschädigt, habe ich selbst im Urlaub überall nur Nähmaschinen gesehen. In sehr vielen Häusern der Innenstadt gibt es noch Portiere beziehungsweise Nachtwächter. Da diese Häuser von innen noch viel hübscher waren als von aussen, sind wir auch ganz dreist überall rein gestiefelt und haben abgefahrene alte Fahrstühle, tolle Wandbemalungen und super schönen Stuck entdeckt. Und unteranderem hatte ein Portier die Nähmaschine in ihrem Raum stehen und war fleißig am Schneidern.

Sieht das nicht unglaublich aus?

Am nächsten Tag liefen wir über die berühmte Rambla. Zu dieser Jahreszeit ist es noch sehr ruhig und nicht so überfüllt. Uns wurde von vielen nahe gelegt die Markthalle zu besichtigen und so folgten wir einfach unserer Nase in eine große Halle voller überladener Stände, enge Gassen mit vielen Touristen und einer Geruchsexplosion. Fisch, Gemüse, Obst, Süßigkeiten und viele Gewürze ließen meine Nase ordentlich zwiebeln...Aber ein toller Anblick und die frisch gepressten Säfte sind suuuuper lecker. Ein Preisvergleich lohnt sich übrigens aufjedenfall! Wir haben zwei Portionen Erdbeeren gekauft. Eine für drei Euro und eine für einen Euro :) Gleiche Menge und gleiche Qualtität.

Am Mittwoch ging es wieder weiter mit Kultur...da uns die Füße vom Dienstag noch weh taten und die Oberschenkel vom 11 Stunden Marathon noch etwas brannten, entschieden wir uns ganz Touri-Like für die Hopp-On/Hopp-Off Busse. Kann ich nur jedem empfehlen! Am besten sogar ganz am Anfang der Reise! Wir haben sooooo unglaublich viel gesehen und erfahren und konnten uns einen Plan machen, was wir alles unbedingt noch sehen wollen.
Einer der berühmtesten Architekten war wohl Gaudi. Welcher übrigens 1926 von einer Straßenbahn erfasst wurde und den Verletzungen drei Tage später im Krankenhaus erlag. Ja, ich habe mir wirklich etwas gemerkt von den ganzen Informationen ;)
Nicht Gaui aber auch wunderschön!
Am Donnerstag haben wir dann noch die Sagrada Familia angeguckt und es war wirklich beeindruckend!!!! Ich kann dazu gar nicht viel sagen und lasse einfach nur ein paar Bilder sprechen...





Was auch bei einem Städtetrip auch nicht zu kurz kommen darf, ist wohl das Shoppen :) Und dann war bei Desigual auch noch 50 % auf alles! Also gab es kurzerhand eine neue Handtasche mit passendem Kosmetiktäschchen und Portmonee.
Zum Schluss noch ein Foto aus dem Flugzeug - über den Wolken lalalalala....

Mein Fazit von Barcelona, ein Besuch lohnt sich in jedem Fall! Vom Zeitpunkt her, würde ich immer den Frühling oder Herbst empfehlen, weil es wirklich keinen spaß macht in brüllender Hitze oder mit Millionen von Touristen die Stadt zu besichtigen. Es ist halt eine Großstadt mit viel Verkehr und stickiger Luft.

Aber jeder der ein wenig interesse an toller Architektur und ein wenig Kultur hat, sollte einmal einen Trip in diese Stadt machen!