Heute möchte ich euch meinen Nikolausstiefel präsentieren. Ich habe diesen Stiefel im letzten Winter rauf und runter genäht. Ich finde ihn perfekt als Deko oder gefüllt mit Süßigkeiten auch als Mitbringsel für Freunde oder Verwandte. Aber auch zum Nikolaus - der Name sagt es ja bereits - ist er ein sehr schönes Geschenk für seine Lieben.
Weil es sich um meinen allerersten selbst kreierten Schnitt handelt, habe ich ein paar Mädels gebeten den Stiefel zu testen. Die Zeit des Probenähens war sehr aufregend, wie finden die Anderen meinen Schnitt, schaffe ich es eine verständliche Anleitung zu schreiben, wie gehe ich mit Kritik um...alles so Fragen die mich ganz hibbelig gemacht haben. Aber wir sind zu einem - wie ich finde - sehr tollen Ergebnis gekommen. Es wurden wunderschöne Stiefel genäht, aus noch viel schöneren Stoffen. Ich bekam konstruktive Kritik, Anregungen und Verbesserungsvorschläge - einfach eine sehr schöne Erfahrung.
Aber nun zum Stiefel...die Hauptperson heute...der Stiefel wird aus festen, nicht dehnbaren Stoffen genäht. Dekostoffe, Canvas oder Leinen lassen den Stiefel besonders robust und rustikal erscheinen. Wenn ihr den Stiefelschaft aus Teddyplüsch, Alpenfleece oder sonstigem plüschigen Material näht, setzt er sich noch besser vom restlichen Stiefel ab. Letztendlich ist es aber reine Geschmackssache.
Die Nahtzugabe von ca. 1 cm ist im Schnittmuster bereits enthalten und muss nicht von euch hinzugefügt werden.
Ihr könnt euch das Schnittmuster und die Anleitung -> hier <- herunterladen.
Ansonsten zeige ich euch jetzt Schritt für Schritt wie ihr euch auch so einen tollen Stiefel nähen könnt.
Drucken und
Kleben:
Als erstes schneidet ihr die kleinen Ecken auf den vier Seiten des
Schnittmusters ab. Diese Ecken werden an die Markierung der jeweils anderen
Seite geklebt. Die Buchstaben zeigen euch, welche Seiten aneinander gehören.
Die Seiten nun mit Tesafilm zusammenkleben.
Achtet darauf, dass die Linien des Schnittes immer aufeinander treffen. Falls
euer Drucker das Papier schief eingezogen hat, passt es nämlich ganz schnell
nicht mehr exakt.
Schnittmusterzuschnitt:
Variante A:
Bei Variante A wird der Schaft ca. 8 cm umgeklappt. Das
Aufhängeband wird hier im Schaft so befestigt, dass es trotz Umklappen oben
rausguckt (daher bitte vorher entscheiden welche Variante ihr nähen wollt).
Variante B:
Bei Variante B wird der Schaft NICHT umgeklappt. Daher ist der
Stiefel im Schnitt auch kürzer. Die Gesamtlänge passt sich Variante A dadurch
an, das hier der Stiefelschaft in der Höhe bleibt und bei Variante A umgeklappt
wird. Das Aufhängeband wird im Schaft ebenfalls so befestigt (mittig), dass es
oben rausguckt.
Die Varianten sind natürlich variabel. Wer z.B. lieber einen
kürzeren Stiefel mag, nimmt Variante B und klappt trotzdem um. Hierbei aber
immer auf die Aufhängungen achten.
Stoff-Zuschnitt:
Nun nehmt ihr den
Stoff, welchen ihr für den Stiefel ausgewählt habt und legt ihn rechts auf
rechts aufeinander, bei einem Motivstoff solltet ihr
darauf achten, dass das Motiv nicht auf dem Kopf liegt.
So schneidet ihr den Stiefel in doppelter Stofflage und müsst ihn nicht zweimal
ausschneiden. Nahtzugabe ist bereits enthalten!
Die beiden Stiefelteile sollten nun so vor euch liegen. Wichtig
ist, dass sie spiegelverkehrt sind.
Nähen:
Die beiden Stiefelteile werden nun rechts auf rechts aufeinander
gelegt und gut festgesteckt. Hierfür könnt ihr herkömmliche Stecknadeln oder
sog. Wonderclips (Stoffklammern) benutzen.
Nun näht ihr mit 1 cm Nahtzugabe einmal um den Stiefel herum.
Dabei das obere Stück auslassen. Benutzt eine Universalnadel und einen
Geradstich.
Bitte beachtet, dass ihr den Anfang und das
Ende gut verriegelt, in dem ihr ein paar Stiche vor und zurück macht. So kann
die Naht nicht wieder aufgehen.
Wenn ihr beide Teile miteinander vernäht habt, versäubert ihr die
Nahtzugabe mit einem Zickzackstich oder der Overlockmaschine, damit der Stoff
nicht ausfranst.
Nun wendet ihr den Stiefel und bügelt ihn schön glatt.
Kleinere Beulen mit dem Finger oder einem
Stift von innen rausdrücken und drüber bügeln, bis der Stiefel seine schönen
Rundungen bekommt.
Für den Stiefelschaft legt ihr euren Stoff im Stoffbruch und
steckt das Schnittmuster fest.
Nach dem Ausschneiden, klappt ihr das Schnittmusterteil auseinander
und markiert euch die Stelle wo später der Aufhänger befestigt wird. (Hier auf eure Variante achten!)
Wir benötigen das Schnittteil „Stiefelschaft“ zweimal. Also wiederholt
ihr das ganze erneut. Eine zweite Markierung ist nicht nötig.
Um den Stiefel später auch aufhängen zu können nehmt ihr ein Stück
Band. Dieses legt ihr auf die Markierung und klappt es einmal auf die rechte Stoffseite.
Fixiert das Band mit einer Stecknadel oder einem Clip.
Nun näht ihr das Band innerhalb der Nahtzugabe fest. Näht mehrfach
vor und zurück, um es richtig zu sichern.
Beide Teile des Stiefelschafts werden nun rechts auf rechts
aufeinander gelegt und festgesteckt. Der Aufhänger liegt dabei zwischen den
beiden Stoffteilen.
Nun näht ihr die langen Seiten des Stiefelschafts mit 1 cm
Nahtzugabe zusammen. Achtet darauf, dass der Aufhänger zwischen den Stoffen
liegt.
Der Schaft wird nun gewendet.
Nun wird der Schaft gewendet und in der Mitte zusammen geklappt.
Unten sollten die offenen Seiten des Schafts zu sehen sein und
oben eine geschlossene Kante.
Der Aufhänger guckt bei Variante B nun oben aus dem Rand,
bei Variante A steht er an der Seite ab.
Zieht den Schaft nun über den Stiefel. Die offenen Seiten liegen
aufeinander.
Bei Variante A muss der Aufhänger nun
nach außen gucken.
Den Schaft nun gut feststecken und einmal rundherum festnähen.
Achtet darauf alle drei Lagen zu erwischen.
Wenn eure Maschine an den Stellen wo die Nähte aufeinander treffen
Schwierigkeiten hat, zieht einfach hinter eurem Nähfuß ganz vorsichtig mit der
rechten Hand ein wenig mit. Beachtet dabei die Geschwindigkeit
eures Transporteurs, zieht nur ganz vorsichtig und unterstützend mit.
Nun auch diese Naht wieder versäubern mit
einem Zickzackstich.
Zum Schluss den festgenähten Schaft hochklappen und eventuell noch
einmal bügeln (je nach Stoff). Variante B ist nun fertig :)
Für Variante A klappt ihr euren Schaft soweit wieder runter, bis
der Aufhänger oben rechts zu sehen ist.
Hier seht ihr links Variante B mit stehendem Schaft und rechts
Variante A mit umgeklapptem Schaft:
Und hier habt ihr noch ein paar Fotos meiner Probenäherinnen: